Humanitäre Krise in Gaza: Katastrophale Auswirkungen für Menschen mit Behinderungen |
07.11.2023
| von Handicap International - Association nationale suisse
07.11.2023, Genève (ots) - Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) ruft dazu auf, die inklusiven humanitären Massnahmen im Gazastreifen zu verstärken. Menschen mit Behinderungen sind von der verheerenden Krise besonders betroffen und haben erschwerten Zugang zu Hilfe. Handicap International hat zu diesem Thema soeben den Bericht "Inclusive Humanitarian Action - Gaza" (auf Englisch) veröffentlicht.
"Zahlreiche Menschen mit Behinderungen, insbesondere Menschen mit eingeschränkter Mobilität, haben keine Möglichkeit zur Evakuierung. Viele wurden von ihren Familien getrennt. Sie können wichtige Hilfsmittel für ihr tägliches Leben verlieren, etwa Brillen, Hörgeräte oder Rollstühle. Unter normalen Umständen helfen ihnen diese Geräte, mit anderen zu kommunizieren und ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Auch der Verlust von Hygieneartikeln, Windeln, Kathetern usw. kann ihre Gesundheit und Würde beeinträchtigen und das Infektionsrisiko erhöhen. Menschen mit Behinderungen, die sich in dieser chaotischen Situation befinden, sind auch oft Ausgrenzung und Schikanen ausgesetzt. Der Schutz und der gleichberechtigte Zugang zu humanitärer Hilfe für Menschen mit Behinderungen muss gewährleistet werden", fordert Reham Shaheen, Rehabilitationsspezialistin bei Handicap International in Gaza.
Reham steht für Interviews auf Englisch zur Verfügung.
Unangemessene Notunterkünfte
Mehr als 15 % der Binnenvertriebenen im Gazastreifen haben eine Behinderung. Die meisten Notunterkünfte sind nicht angemessen ausgestattet: Es fehlen Matratzen und medizinische Betten. Die verteilte Nahrung entspricht nicht den Bedürfnissen von Menschen mit Schluckbeschwerden. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung, einschliesslich der Rehabilitation, ist für Menschen mit Behinderungen aufgrund von Stigmatisierung, Diskriminierung und erheblichen physischen, wirtschaftlichen und informationsbezogenen Barrieren schwieriger als für andere Menschen.
Die Hilfe von Handicap International im Gazastreifen
Handicap International ist seit 1996 in Gaza tätig. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober haben die Teams von Handicap International 68 der 91 Unterkünfte im südlichen Gazastreifen aufgesucht und die Grundbedürfnisse von 4000 Vertriebenen ermittelt. Die Organisation hat bereits rund 1000 Menschen mit Mobilitätshilfen, Hygienepaketen, Windeln, Babydecken, Verbandsmaterial usw. versorgt.
Die Teams organisierten zudem 21 Spielaktivitäten für rund 18'000 Kinder und Jugendliche. Rund 20 Mitarbeitende und 75 Freiwillige und Partner wurden für die Rehabilitation, die Verteilung von Material und Freizeitaktivitäten mobilisiert. Handicap International organisierte ausserdem 68 Sensibilisierungsveranstaltungen, um mehr als 4000 Kinder und Erwachsene vor Blindgängern zu warnen und ihnen zu erklären, wie sie sich verhalten sollen.
Pressekontakt:
Pauline Wilhelm
022 710 93 36
handicap-international.ch
--- ENDE Pressemitteilung Humanitäre Krise in Gaza: Katastrophale Auswirkungen für Menschen mit Behinderungen ---
Über Handicap International - Association nationale suisse:
Empört angesichts der Ungerechtigkeiten, denen Menschen mit Behinderungen und schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen ausgesetzt sind, streben wir nach einer solidarischen und inklusiven Welt, in der alle Unterschiede bereichern und jeder „aufrecht leben“ kann.
Handicap International ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die in Situationen von Armut und sozialer Ausgrenzung, bei Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie hilft Menschen mit Behinderungen und schutzbedürftigen Menschen und handelt, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden und sich ihre Lebensbedingungen verbessern.
Handicap International setzt sich ein, damit ihre Würde und ihre Grundrechte besser respektiert werden.
Seit 35 Jahren arbeitet HI mit Menschen mit Behinderungen und schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen und setzt sich dafür ein, ihre Grundbedürfnisse zu decken, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und für die Einhaltung ihrer Würde und ihrer Grundrechte zu werben.
Quellen:
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