News Abo

Welttag ohne Tabak am 31. Mai: Einfluss der Tabakindustrie und Schutz der Jugend hängen zusammen

31.05.2024 | von Sucht Schweiz


Sucht Schweiz

31.05.2024, Lausanne (ots) - Gemäss dem globalen Tabakindustrie-Lobby-Index (GTIII) mischt sich die Tabakindustrie weltweit nur in einem Land stärker in die Tabakpolitik ein als in der Schweiz. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Schweiz in der aktuellen Rangliste zur Tabakpolitik der europäischen Länder auf dem zweitletzten Rang liegt, beim Schutz der Kinder und Jugendlichen vor dem Tabakmarketing gar auf dem letzten. Und das nationale Parlament leistet nun gar Widerstand gegen die Umsetzung der Initiative "Kinder ohne Tabak", also des Volkswillens und der Verfassung. Sucht Schweiz fordert, diese Einmischung zu stoppen und endlich die Kinder zu schützen.

Zum Welttag ohne Tabak vom 31. Mai zeigt die Stiftung Sucht Schweiz auf, dass das Thema des Welttages gerade in der Schweiz hochaktuell ist. Die Schweiz ist eines der letzten Länder der Welt, welches das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs noch nicht ratifiziert hat, hierzu wären deutlich mehr Einschränkungen der Tabakwerbung nötig. Dies ist der starken Stellung der grössten Tabakkonzerne und dem für Lobbying extrem durchlässigen politischen System geschuldet.

Der grosse Einfluss der Tabakindustrie

Drei der weltgrössten Tabakkonzerne haben wichtige oder gar Hauptsitze in der Schweiz und stecken grosse Ressourcen ins Lobbying im Parlament und in der Verwaltung. Rund 30 Mitglieder des nationalen Parlaments haben meist indirekte und einige auch direkte Verbindungen zur Tabakindustrie. Die Lobbyaktivitäten geschenen heute zum grossen Teil über Verbände (z.B. Gewerbeverband) oder die Economiesuisse, wo die Tabakindustrie eine starke Stellung hat und Netzwerke unterhält. Weiter werden Parteien mit grosszügigen Spenden eingedeckt, die FDP und SVP erhielten z.B. für den Wahlkampf 2023 je 35'000 Franken. Solche Spenden schaffen (moralische) Abhängigkeit.

Einmischung der Tabakindustrie stoppen und die Kinder jetzt endlich schützen!

Die Tabakindustrie hat nur ihre eigene Gewinnmaximierung zum Ziel und wehrt sich gegen Einschränkungen, die Jugendlichen anzuwerben. Denn nach 21 Jahren fängt kaum mehr jemand mit dem Nikotinkonsum an. Solche Partikularinteressen haben aber keine Legitimation im Gesetzgebungsprozess, wenn sie auf Kosten der öffentlichen Gesundheit gehen und dem Willen der Bevölkerung widersprechen. Tania Severin, Direktorin der Stiftung Sucht Schweiz fordert: "Der Einfluss der Tabakindustrie auf die Gesundheitspolitik muss zurückgedrängt werden, indem sie von Vernehmlassungen ausgeschlossen wird, wie es in den meisten Ländern längst üblich ist." Auch Treffen von Behördenmitgliedern mit dieser Industrie müssen untersagt oder zumindest für die Öffentlichkeit protokolliert werden. Spenden an Parteien und politische Persönlichkeiten sind nicht mehr tolerierbar, wie im Übrigen auch die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und der Tabakindustrie.

Gleichzeitig muss die Initiative "Kinder ohne Tabak" jetzt sofort und vollständig umgesetzt werden. Der beschlossene Verfassungstext steht klar, dass "alle Formen der Werbung", die Kinder und Jugendliche erreichen, verboten sind. Das Parlament hat keine Legitimation, Ausnahmen zu machen oder gar vom Souverän Kompromisse zu fordern.

Trügerische Positionierung als Wissenschafts- und Gesundheitsakteur

In den letzten Jahren versucht sich der Tabakkonzern "Philip Morris" (PMI) als Gesundheitsakteur zu positionieren und findet dabei gar offene Türen vor. Am Kongress "Future Health Basel" war "PMI Science" als Hauptsponsor eingeladen. Doch die Tabakindustrie ist kein Gesundheitsakteur, sondern weiterhin Teil des Problems. Heute behauptet sie, sie sei an einer rauchfreien Zukunft interessiert, aber gleichzeitig

- ...will sie Nichtrauchende in der Schweiz mit neuen Produkten süchtig machen; ein internes Dokument, zeigt beispielsweise, dass es PMI nicht um den Rauchausstieg, sondern um die Renormalisierung des Nikotinkonsums geht,

- ...kämpft die Tabakindustrie weltweit gegen jeden Fortschritt in der Tabakpolitik; so gibt zum Beispiel PMI vor, den Verkauf von Zigaretten stoppen zu wollen, treibt aber das Zigarettenmarketing in vielen anderen Ländern weiterhin aggressiv voran.


Pressekontakt:

Markus Meury
Mediensprecher Sucht Schweiz
mmeury@suchtschweiz.ch
Tel. 021 321 29 63



--- ENDE Pressemitteilung Welttag ohne Tabak am 31. Mai: Einfluss der Tabakindustrie und Schutz der Jugend hängen zusammen ---

Über Sucht Schweiz:
Sucht Schweiz will Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial verhindern oder vermindern.

Wir fördern die gesellschaftliche Debatte im Suchtbereich. Wir entwickeln und verbreiten wissenschaftliche Erkenntnisse, die es erlauben, die zugrundeliegenden Probleme zu verstehen, ihnen vorzubeugen und angemessen zu begegnen. Wir setzen uns für wirksame Massnahmen und politische Rahmenbedingungen zur Problemreduktion ein. Wir engagieren uns für ein Umfeld, das den Menschen eine gesunde Lebensweise erleichtert und die individuellen Gesundheitskompetenzen stärkt. Dabei kombinieren wir Massnahmen der Suchtprävention und der Gesundheitsförderung.

Wir unterstützen all jene mit besonderen Risiken – Kinder und Jugendliche sowie Menschen in kritischen Lebensphasen. Betroffenen und Nahestehenden stehen wir informierend, beratend oder finanziell zur Seite.

Quellen:
news aktuell   HELP.ch


Weitere Informationen und Links:



Newsletter abonnieren
Auf  diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.


Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmen­infor­mation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf  diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.

Swiss-press.com

Der Onlineverlag HELP Media AG publiziert seit 1996 Konsumenten­in­for­mationen für Schwei­zerinnen und Schweizer.

offene Jobs
Referenzen
  Online-Shop

HELP Media AG in Social Networks
Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

Abo kaufen

Publizieren Sie Ihre Medienmitteilungen im Abonnement und profitieren von zwei geschenkten Mitteilungen.

ABO 10 Medienmitteilungen (+2 geschenkt)
Jetzt Abo kaufen »

Mitteilung publizieren

Um Ihre eigene Mitteilung auf Swiss-Press.com zu publizieren, klicken Sie auf folgenden Link:

Jetzt eigene Mitteilung erfassen »

Zertifikat:
Sadp.ch

Kontakt

Email:
info@help.ch

Adresse:
HELP Media AG
Geschäftshaus Airgate
Thurgauerstrasse 40
8050 Zürich


Copyright © 1996-2024 HELP Media AG, Geschäftshaus Airgate, Thurgauer­strasse 40, CH-8050 Zürich. Alle Angaben ohne Gewähr. Im­pres­sum / AGB, Nut­zungs­bedin­gungen, Daten­schutz­er­klärung