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Mehrkassenstrategie ist kein taugliches Mittel, um die Effizienz zu steigern

16.10.2024 | von Comparis.ch AG


Comparis.ch AG

16.10.2024, Die Unterschiede bei der Höhe der Verwaltungskosten der Krankenkassen sind riesig: Die Klug Krankenversicherung ist mit 101.20 Franken Verwaltungskosten pro versicherte Person 2023 die effizienteste, die Krankenkasse Institut Ingenbohl mit 1’619.40 Franken die ineffizienteste. Das zeigt eine Analyse von comparis.ch. «Keine der Holding-Gesellschaften ist mit ihren Verwaltungskosten im günstigsten Viertel. Die Mehrkassenstrategie ist also kein taugliches Mittel, um die Effizienz zu steigern und die Verwaltungskosten zu senken. Grundsätzlich müssten die grossen Krankenversicherer die tiefsten Verwaltungskosten haben, weil im stark digitalisierten Versicherungsgeschäft Grösse sowohl bei den Verwaltungskosten als auch bei den versicherten Leistungen ein Wettbewerbsvorteil ist», sagt Comparis- Krankenversicherungsexperte Felix Schneuwly.

Die aktuellen Daten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigen: Die Verwaltungskosten der 39 Krankenversicherungen betrugen 2023 im Schnitt 4,9 Prozent der Prämien bzw. 192.85 Franken pro versicherte Person. Im Vorjahr waren es 5,1 Prozent bzw. 193.50 Franken gewesen. Der Online- Vergleichsdienst Comparis hat auch heuer den Zusammenhang zwischen Verwaltungskosten und Prämien untersucht.

Die KLuG Krankenversicherung war 2023 am effizientesten

Die effizienteste Kasse war demnach 2023 die KLuG Krankenversicherung. Sie senkte ihre Verwaltungskosten (ohne Berücksichtigung der jährlich variierenden Abschreibungen) um 71.05 Franken pro versicherte Person gegenüber dem Vorjahr (von 172.25 auf 101.20 Franken) und gab letztes Jahr 5,1 Prozent des Prämienvolumens für die Verwaltung aus. Im Schnitt zahlten die Versicherten hier 2’707.80 Franken Grundversicherungsprämien.

An zweiter Stelle folgt die Krankenkasse Luzerner Hinterland. Hier stiegen die Verwaltungskosten von 105.30 auf 126.75 Franken pro versicherte Person. Mit 129.60 Franken (25.50 Franken weniger gegenüber dem Vorjahr) war die Sumiswalder Krankenkasse die dritteffizienteste Kasse.

«Einige kleine Krankenkassen wie die KLuG sind effizienter als ihre grossen Konkurrenten, weil sie weder grosse noch teure Teppichetagen haben», so Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.

77,8 Prozent höhere Prämien bei der ineffizientesten Kasse

Am höchsten waren 2023 die Verwaltungskosten bei der Krankenkasse Institut Ingenbohl. Sie gab 1’619.40 Franken pro versicherte Person für die Verwaltung aus. Das sind 670.05 Franken mehr als noch im Jahr zuvor. Die Versicherten zahlten hier letztes Jahr durchschnittlich 4’814.10 Franken Prämien. Das sind 2’106.35 Franken bzw. 77,8 Prozent mehr als bei KLuG.

Im Viertel der Kassen mit den höchsten Verwaltungskosten befanden sich 2023 verschiedene grosse und mittlere Krankenversicherer, so die Easy Sana Assurance Maladie SA, die Supra-1846 SA, die Vivao Sympany AG und die Atupri- Gesundheitsversicherung.

«Die Krankenkasse Ingenbohl hat den Anschluss an die Konkurrenz definitiv verpasst, investiert weder in effiziente Prozesse noch in die Kundenakquisition und kann weder bei den Prämien noch bei den Verwaltungskosten mit der Konkurrenz mithalten», kommentiert der Comparis-Experte.

Tiefste Durchschnittsprämien bei KLuG

Die tiefsten Prämien zahlten Versicherte letztes Jahr bei der effizientesten Krankenkasse KLuG mit im Schnitt 2’707.80 Franken. An zweiter Stelle folgte die Glarner Krankenversicherung mit einer Durchschnittsprämie von 3’121.50 Franken und Verwaltungskosten von 282.45 Franken. Auf dem dritten Platz punkto Prämienkosten landete die Sanavals Gesundheitskasse mit einer Durchschnittsprämie von 3’140.75 Franken. Sanavals Gesundheitskasse gab letztes Jahr 173.85 Franken pro Person für die Verwaltung aus.

«Leider sind die Krankenkassen mit den tiefsten Verwaltungskosten selten auch die mit den tiefsten Prämien. Es lohnt sich also für die Kassen mit etwas höherem Verwaltungsaufwand, in alternative Versicherungsmodelle mit guter medizinischer Versorgung und in tiefe Prämien zu investieren», erklärt Schneuwly.

Am meisten zahlten Versicherte bei der Krankenkasse Institut Ingenbohl

Am höchsten war die durchschnittliche Jahresprämie 2023 bei der ineffizientesten Krankenkasse Institut Ingenbohl mit 4’814.10 Franken. Nur knapp weniger, nämlich 4’632.35 Franken, zahlten Versicherte bei der Mutuel Assurance Maladie SA. Die Kasse verzeichnet Verwaltungskosten von 230 Franken und befindet sich damit im dritten Effizienzviertel. Die drittteuerste Kasse war Moove Sympany AG mit einer Durchschnittsprämie von 4’490.95 Franken und Verwaltungskosten von 277.85 Franken.

«Die Kleinstkrankenkasse Ingenbohl ist mit ihren extrem hohen Prämien und Verwaltungskosten eine Ausnahme. Wäre sie grösser, würde das Bundesamt für Gesundheit wohl einschreiten, denn das Krankenversicherungs-Aufsichtsgesetz verlangt wirtschaftliche Verwaltungskosten», sagt Schneuwly

«Verwaltungskosten sind letztlich nicht sehr wettbewerbsrelevant»

Zwischen 2019 und 2023 sind die Verwaltungskosten im Durchschnitt von 168.15 auf 192.85 Franken pro versicherte Person (14,7 Prozent) gestiegen. «Die zunehmende Regulierung bläht die Verwaltung überall auf: bei den Kassen und bei Ärzten, Spitälern und anderen medizinischen Leistungserbringern», so Schneuwly. Allerdings spielt das für die Versicherten praktisch keine Rolle: «Die Verwaltungskosten sind mit durchschnittlich 4,9 Prozent ein kleiner Bestandteil der Prämien und deshalb nicht sehr wettbewerbsrelevant», erklärt der Comparis-Fachmann.

Effizienz der Holding-Gesellschaften

Die Betrachtung der Krankenkassen-Holding-Gesellschaften ergibt folgendes Bild: Die mit 989’613 Versicherten grösste Holding ist die Groupe Mutuel. Die durchschnittlichen Verwaltungskosten betrugen hier 226.40 Franken pro versicherte Person bzw. 5,0 Prozent des Prämienvolumens im Jahr 2023. Damit liegt sie im dritten Viertel aller Kassen, bezogen auf die Verwaltungskosten.

Die Swica (869’768 Versicherte) ist die zweitgrösste Gruppengesellschaft. Sie verzeichnet 2023 198.75 Franken Verwaltungskosten pro versicherte Person bzw. 5,4 Prozent des Prämienvolumens. Swica ist damit im zweitvordersten Viertel aller Kassen, bezogen auf die Verwaltungskosten.

Die Visana (649’554 Versicherte) folgt mit 199.90 Franken Verwaltungskosten pro versicherte Person bzw. 4,7 Prozent des Prämienvolumens. Sie ist damit ebenfalls im zweitvordersten Viertel aller Kassen, bezogen auf die Verwaltungskosten.

Bei Sympany (206’364 Versicherte) betragen die Verwaltungskosten 247.55 Franken pro versicherte Person bzw. 6,3 Prozent des Prämienvolumens. Sie befindet sich im letzten Viertel aller Kassen, bezogen auf die Verwaltungskosten.

«Keine der Holding-Gesellschaften ist mit ihren Verwaltungskosten im günstigsten Viertel. Die Mehrkassenstrategie ist also kein taugliches Mittel, um die Effizienz zu steigern und die Verwaltungskosten zu senken. Grundsätzlich müssten die grossen Krankenversicherer die tiefsten Verwaltungskosten haben, weil im stark digitalisierten Versicherungsgeschäft Grösse sowohl bei den Verwaltungskosten als auch bei den versicherten Leistungen ein Wettbewerbsvorteil ist», so Schneuwly.

Weitere Informationen:

Felix Schneuwly
Krankenkassen-Experte
Telefon: 079 600 19 12
E-Mail: media@comparis.ch
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--- ENDE Pressemitteilung Mehrkassenstrategie ist kein taugliches Mittel, um die Effizienz zu steigern ---

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Quellen:
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