102 Milliarden Franken für den Verkehr |
16.12.2024
| von Bundesamt für Statistik BFS
16.12.2024, Der Verkehr in der Schweiz verursachte 2021 volkswirtschaftliche Kosten von 102 Milliarden Franken. Darin eingerechnet sind neben den Ausgaben für die Verkehrsmittel und die Infrastrukturen auch die Unfall-, Umwelt- und Gesundheitskosten des Verkehrs, die 31% zu dessen Gesamtkosten beitrugen. Da der Verkehr 2021 noch unter dem dämpfenden Einfluss der Covid-Pandemie stand, lagen seine Kosten insgesamt 5% tiefer als im letzten «Vor-Covid-Jahr» 2019. Dies zeigen die neusten verfügbaren Zahlen zu den Kosten und zur Finanzierung des Verkehrs des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Teuerster Verkehrsträger war mit einem Kostenanteil von 81% die Strasse - auf dieser wurde aber auch mit Abstand am meisten Verkehr abgewickelt (74% der Personenkilometer bzw. 56% der Tonnenkilometer). Die Kostenanteile des Schienenverkehrs (13%), des Luftverkehrs (6%) und der Schifffahrt (0,5%) lagen deutlich tiefer.
Verkehrsmittel verursachen mehr als die Hälfte der Verkehrskosten
Über alle Verkehrsträger hinweg betrachtet, bildeten die Aufwendungen für die Anschaffung, den Betrieb und den Unterhalt der Verkehrsmittel mit 54% den mit Abstand grössten Kostenblock. Die verkehrsbedingten Umwelt- und Gesundheitsschäden waren für 21% der Gesamtkosten verantwortlich, der Ausbau und Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur für 15% und die Verkehrsunfälle für 10%.
Die separate Betrachtung der Strasseninfrastrukturkosten zeigt für 2021 Aufwendungen von 7,8 Milliarden Franken (ohne Fuss- und Veloverkehr). Der grösste Teil davon, nämlich 5,7 Milliarden, kann dem privaten motorisierten Personenverkehr zugeschrieben werden. Es folgen der Güterverkehr mit 1,9 Milliarden und der öffentliche Strassenverkehr mit 0,5 Milliarden Franken.
Verkehrsunternehmen schrieben 2021 Verluste in Milliardenhöhe
Verglichen mit 2019, dem Jahr vor Beginn der Covid-Pandemie, lagen die Verkehrskosten 2021 gesamthaft 5% tiefer. Besonders ausgeprägt war das Minus im Luftverkehr mit 43%, dagegen waren die Kosten des motorisierten Strassenverkehrs 2021 nur geringfügig niedriger als 2019 (-2%) und jene des Schienenverkehrs nahezu unverändert (+0,5%).
Die Verkehrsunternehmen schrieben 2021 aufgrund der pandemiebedingten Einbrüche bei den Passagierzahlen zum Teil hohe Verluste (-1,1 Milliarden im Luftverkehr und -0,6 Milliarden im Schienenverkehr). Dies bedeutet: Da sie ihre Auslagen 2021 nicht vollständig auf ihre Kundinnen und Kunden überwälzen konnten, mussten die Verkehrsunternehmen selbst einen bedeutenden Teil der Verkehrskosten übernehmen. Folglich lagen die Anteile der Nutzerfinanzierung 2021 bei den kollektiven Verkehrsformen erheblich tiefer als in den Jahren vor der Pandemie: Im öffentlichen Strassenverkehr übernahmen 2021 die Nutzenden 31% aller Kosten selbst (2019: 34%), im Schienenverkehr 35% (2019: 42%) und im Luftverkehr 41% (2019: 53%). Beim privaten Strassenverkehr betrug die Nutzerfinanzierung 74% (2019: 73%). Weitere Kostenträger neben den Verkehrsnutzenden und den Verkehrsunternehmen sind der Staat sowie die Allgemeinheit. Unter der Allgemeinheit versteht man am Verkehr unbeteiligte Personen, die unter dessen negativen Auswirkungen zu leiden haben.
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Sektion Mobilität
BFS
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E-Mail: verkehr@bfs.admin.ch
--- ENDE Pressemitteilung 102 Milliarden Franken für den Verkehr ---
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