Ein willkommener Realitätscheck ist hierbei die Erkenntnis des Bundesamtes für Verkehr (BAV) auf die externe Studie zur Steigerung des ÖV-Anteils am Gesamtverkehr, die auf Geheiss des Parlaments erstellt wurde. Die Studie umfasst einen Strauss mehr oder weniger teurer Massnahmen. Dass das BAV auf die Optimierung bestehender Massnahmen setzen will statt neue Regulierungen wie Road Pricing einzuführen, ist deshalb richtig und wird vom TCS unterstützt. Eine Steigerung des ÖV-Anteils darf nicht nach dem Prinzip "koste es, was es wolle" geschehen, sondern muss soziale, wirtschaftliche und politische Gegebenheiten berücksichtigen. Das betrifft auch die in der Studie vorgeschlagenen "deutlichen Preiserhöhungen auf Seiten des Individualverkehrs", die die Nachfrage beim ÖV erhöhen würden. Solche Vorschläge sind nicht nur aus sozialer Sicht bedenklich, sondern blenden auch aus, dass der ÖV eine starke Verlagerung mit den aktuellen Kapazitäten kaum bewältigen könnte.
Eine positive Wirkung auf die Infrastrukturplanung dürfte auch das Anfang Jahr gestartete Vorgehen von Bundesrat Albert Rösti haben. Der Verkehrsminister kündigte an, einen Schritt zurück zu machen und die zahlreichen Projekte zu überprüfen und zur priorisieren ("Verkehr '45"). Eine solche Auslegeordnung ist auch im Sinne des TCS. Eine ganzheitliche Sicht ist für eine vernetzte Mobilität unumgänglich.
An der zweiten Sitzung des Soundingboards konnte sich der TCS davon überzeugen, dass der Prozess auf einem guten Weg ist. Der TCS wird sich in diesem Gremium weiterhin konstruktiv einbringen und sich dafür einsetzen, dass die Gelder der zweckgebundenen Infrastrukturfonds weiterhin wirksam in Schiene und Strasse investiert werden.
Der TCS steht zu einer multimodalen Mobilität. Wenn der ÖV gestärkt werden soll, muss das Angebot optimiert werden. Eine einseitige Bestrafung des Individualverkehrs hilft weder der Mobilität auf der Strasse noch auf der Schiene.
Pressekontakt:
Marco Wölfli, Mediensprecher TCS
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Seit seiner Gründung 1896 in Genf steht der Touring Club Schweiz im Dienst der Schweizer Bevölkerung. Er engagiert sich für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung in der persönlichen Mobilität, politisch wie auch gesellschaftlich. Mit 1900 Mitarbeitenden und 23 regionalen Sektionen bietet der grösste Mobilitätsclub der Schweiz seinen rund 1,6 Millionen Mitgliedern eine breite Palette von Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit und Freizeitaktivitäten an.
Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 359'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 57'000 Hilfeleistungen, darunter 3200 medizinische Abklärungen und über 1200 Repatriierungen. Die TCS Swiss Ambulance Rescue ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 50 Fahrzeugen, 17 Logistikbasen und über 35'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 42'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte. Seit 1908 setzt sich der TCS für die Verkehrssicherheit in der Schweiz ein, indem er Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen entwickelt, Mobilitätsinfrastrukturen testet und Behörden berät.
Der TCS verteilt jedes Jahr rund 110'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich. Mit 33 Plätzen und rund 950'000 Logiernächten ist der TCS der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 40’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.
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