"Unsere Projektpartner müssen die Verteilung von Gütern einschränken, weil durch die israelische Blockade kein Benzin mehr in den Gazastreifen kommt", berichtet Sarah Buss, Verantwortliche für die Katastrophenhilfe bei Caritas Schweiz. "Ohne Treibstoff können sie die Versorgungszentren - und mit ihnen die Menschen in Not - nur noch sehr eingeschränkt erreichen."
Die anhaltende Blockade trifft auch ein Projekt, das Caritas Schweiz mit der Glückskette durchführt. "Seit Monaten versuchen wir, Hygienematerial in den Gazastreifen zu bringen. Erst wurde uns die Lieferroute von Jordanien aus zugewiesen, dann jene von Ägypten aus. Das macht die logistische Vorbereitung enorm schwierig. Nun sind beide zu", klagt Sarah Buss. Die Verteilung von Windeln für Kinder, Hygieneartikeln für Frauen, Shampoos, Seife und anderem sollte in diesen Tagen stattfinden. Stattdessen wartet die Ware in einem Lager in Kairo, bis der Transport wieder möglich ist.
Derzeit kann nur noch verteilt werden, was bereits im Gazastreifen vorrätig ist. Neue Güter wie Zelte, Lebensmittel und Decken kommen nicht in die vom Krieg fast gänzlich zerstörte Region. Dabei ist der Bedarf riesig: Ein Grossteil der Wohnungen ist zerstört. Die intern Vertriebenen leben in notdürftigen Behausungen, die Wind und Wetter im Küstengebiet ausgesetzt sind.
Mit der humanitären Lage im Gazastreifen beschäftigt sich am Dienstag auch der Ständerat. Aufgrund der katastrophalen Situation für die Menschen in den betroffenen Gebieten bittet Caritas Schweiz den Ständerat, die Zahlungen an das UNO- Palästinenserhilfswerk UNRWA nicht einzustellen.
Caritas Schweiz spricht sich aus für eine Fortsetzung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie für die Freilassung der Geiseln.
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