Nachdem flüssige Treibstoffe im Jahr 2023 um rund 0,9 Prozent zugelegt hatten, nahm der Absatz im Jahr 2024 wieder leicht ab. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr knapp 6.06 Milliarden Liter Treibstoffe für den Strassenverkehr in Umlauf gebracht (2023: 6.13 Mia. Liter), wobei der Rückgang beim Benzinabsatz (–0,9 Prozent) etwas geringer ausgefallen ist als beim Diesel (–1,3 Prozent). Alles in allem zeigt sich somit eine stabile Situation beim Strassentreibstoff. «Die Absatzzahlen bei den Strassentreibstoffen bewegen sich seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau. Eine bemerkenswerte Feststellung, die im Widerspruch zum medial verbreiteten Narrativ steht, die Elektromobilität würde den Verbrennermotor mehr und mehr verdrängen», so Avenergy-Geschäftsführer Roland Bilang.
Weiterhin nur nach oben zeigt die Tendenz bei den Biotreibstoffen, bei denen der Absatz ein Plus von 21,1 Prozent verzeichnet – wobei der Zuwachs beim Biodiesel mit 32,8 Prozent deutlicher ausfällt als beim Benzin-Zusatz Bioethanol, welches 2024 um 3,3 Prozent zulegen konnte. Die Entwicklung macht deutlich: Im Bereich der flüssigen Energieträger sind biogene und somit erneuerbare Treibstoffe im Trend. Dies macht den Biosprit zu einem der effizientesten Instrumente zur Senkung des CO2-Ausstosses.
Deutliches Plus beim Flugpetrol
Zum mittlerweile dritten Mal in Folge hat der Absatz beim Flugpetrol zugenommen. 2024 wurden in der Schweiz 2.25 Milliarden Liter Flugtreibstoffe in Umlauf gebracht, was gegenüber 2023 einem Zuwachs von 7,9 Prozent entspricht. Es bleibt dabei: Herr und Frau Schweizer fliegen gern und viel. Marginal fällt dagegen der erstmals ausgewiesene Anteil an biogenen oder synthetischen Flugtreibstoffen (Sustainable aviation fuels, «SAF») am gesamten Flugverkehr aus: dieser belief sich 2024 auf eine Million Liter, also weniger als ein halbes Promille. «Beim SAF stellt sich nicht nur die Frage nach dem Preis, sondern insbesondere auch nach der physischen Verfügbarkeit. Ob die EU-Vorgaben zur Beimischung von erneuerbaren Flugtreibstoffen bis 2050 werden eingehalten können, ist vor diesem Hintergrund mehr als ungewiss», resümiert Roland Bilang.
Rückgang beim Heizöl verlangsamt
Zuletzt zeigte sich auch bei den flüssigen Brennstoffen ein Rückgang, allerdings verlangsamt: 2024 wurden 2.3 Milliarden Liter Heizöl abgesetzt 2,2 Prozent weniger als 2023. Im Vergleich zum Vorjahr ein merklich abgeschwächter Rückgang, betrug dieser 2023 doch noch minus 5,8 Prozent. Über die Gründe kann Swissoil-Geschäftsführer Ueli Bamert nur spekulieren: «Offenbar hat der günstige und leicht verfügbare Energieträger Heizöl in diesen unsicheren Zeiten wieder etwas an Attraktivität dazugewonnen». Bemerkenswert: das Jahr 2024 markiert das endgültige Aus von Heizöl der Sorte extraleicht «Euro», denn seit 2023 gilt schwefelarmes Heizöl extraleicht «Öko» als Standardqualität. Nach wie vor gilt: Heizöl ist der bedeutendste Energieträger im Gebäudebereich. Laut neusten Zahlen leben 3.3 Millionen Menschen in der Schweiz in einer Wohnung, die mit Öl beheizt wird und 35 Prozent der Wohngebäude haben eine Ölheizung im Keller.
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